In 6 Schritten als Unternehmer erfolgreich Probleme lösen

von Dr. Axel Lüsse, Inhaber und Gründer von Lüsse Consulting

Probleme ergeben sich in Ihrem Unternehmeralltag immer dann, wenn Sie einen Ist-Zustand in Ihrem Unternehmen nicht ohne aktives Handeln in den gewünschten Soll-Zustand überführen können.
Den Soll-Zustand legen Sie durch Ihre Unternehmensziele bzw. durch die daraus abgeleiteten Unternehmenspläne fest.

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Somit stellt die Abweichung zwischen dem Soll- und Ist-Zustand das zu lösende Problem bzw. den Handlungsbedarf für Sie dar.
Bei der zielorientierten Lösung solcher Probleme unterstützt Sie der allgemeine Problemlösungsprozess.

Problemlösungsprozess

Der Problemlösungsprozess besteht aus sechs Schritten, um systematisch Handlungsmaßnahmen zur Problemlösung abzuleiten, umzusetzen und zu überprüfen.

Bild des Problemlösungs-Prozess - in 6 Schritten Probleme lösen
Abb.: Problemlösungs-Prozess/-Strategie - in 6 Schritten Probleme lösen

1. Problemstellung

Im ersten Schritt sollten Sie zunächst durch eine Soll-Ist-Analyse die Problemstellung untersuchen und das Problem detailliert formulieren. Hierdurch können Sie die Ursachen für die Abweichung vom Soll-Zustand,also dem Ziel, feststellen.

Nehmen wir zum Beispiel an, Sie haben sich das Ziel gesetzt Ihren Gewinn aus dem Vorjahr in diesem Geschäftsjahr um 10% zu erhöhen. Ihr Gewinn wird durch die Höhe Ihres Umsatzes und Ihrer Kosten beeinflusst. Deshalb sollten Sie Ihre Gewinn- und Verlustrechnung untersuchen.
Wenn Sie bei Ihrer Analyse feststellen, dass Sie Ihre variable und fixe Kostenstruktur nicht einfach verändern können, bleibt Ihnen nur die Möglichkeit den Umsatz zu erhöhen, um Ihr Ziel zu erreichen.

2. Lösungssuche

Auf Basis der ermittelten Abweichungsursachen können Sie dann im zweiten Schritt Handlungsalternativen zur Lösung suchen.
Eine Umsatzsteigerung könnten Sie z.B. durch die Akquisition von neuen Kunden, Neuprodukteinführungen oder Preiserhöhungen erreichen.

3. Bewertung

Im dritten Schritt bewerten Sie die Handlungsalternativen in Bezug auf die Zielerreichung. Aufgrund vieler ungewisser Faktoren kann dies ein schwieriger Prozess sein. Deshalb ist die Dokumentation der Bewertungskriterien und Ihrer Annahmen sehr wichtig, damit Sie diese für die unternehmensinternen Lern- und Verbesserungsprozesse nutzen können.

Sie könnten bspw. aufgrund der notwendigen Marketing- und Entwicklungskosten die Neuakquisition und Neuprodukteinführung negativ bewerten. Hingegen die Preiserhöhung positiv, da Sie wissen, das Ihre Kunden Ihre Produktqualität schätzen und deshalb eine Preiserhöhung sehr wahrscheinlich akzeptieren.

4. Entscheidung

Auf Basis der Bewertung entscheiden Sie sich dann im vierten Schritt für die Handlungsalternative, die Sie umsetzen wollen.
Das wäre hier in unserem Beispiel die Preiserhöhung.

5. Durchführung

Im fünften Schritt führen Sie die gewählte Handlungsmaßnahme in Ihrem Unternehmen durch.
D.h., Ihre Vertriebsmitarbeiter müssen bei Ihren Kunden die Preiserhöhung vertraglich umsetzen.

6. Kontrolle

Im sechsten Schritt kontrollieren Sie, ob die Umsetzung erfolgreich war und die Ziele erreicht wurden. Dazu ermitteln Sie die Ist-Werte und erstellen wieder Soll-Ist-Vergleiche.

In unserem Beispiel wäre dies eine Preisanalyse nach Produkten und Kunden, um die erfolgreiche Umsetzung der Preiserhöhung zu überprüfen. Ebenfalls sollte die Gewinn- und Verlustrechnung betrachtet werden, um zu prüfen, ob das Gewinnziel erreicht wurde und keine anderen Effekte aufgetreten sind.

Bei Abweichungen können Sie diese Informationen für einen erneuten Durchlauf des Problemlösungszyklus verwenden.

Unternehmensführung basiert auf dem Problemlösungsprozess

Auf diesem Problemlösungszyklus basiert auch der systematische Unternehmens­führungsprozess.

Bild des Zusammenhangs zwischen Problemlösungs- und Unternehmensführungs-Prozess
Abb.: Zusammenhang zwischen dem Prozess der Problemlösung und der Unternehmensführung
Er besteht aus den Schritten Planung, Steuerung und Kontrolle. Dabei umfasst die Planung die Schritte Problemstellung, Lösungssuche, Bewertung und Entscheidung.

Als Unternehmensführer sind Sie also ein ständiger Problemlöser – aber das wissen Sie wahrscheinlich bereits aus Ihrem Alltag.

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